Wie bekomme ich ein Physiorezept?
Wenn Sie körperliche Beschwerden wie Störungen des Bewegungsapparats (z.B. Verspannungen, Gelenkschmerzen oder Rückenschmerzen) haben, sollten Sie einen Arzt aufsuchen und diese untersuchen lassen. Physiotherapeutische Behandlungen, wie manuelle Therapie, manuelle Lymphdrainage oder Krankengymnastik, können solche Beschwerden lindern oder beheben. Doch wie gelangt man eigentlich an ein Rezept für Physiotherapie?
Wie bekomme ich Physiotherapie verschrieben?
Die Verschreibung von Physiotherapie erfolgt in der Regel durch einen Arzt oder eine Ärztin. Wenn Sie Beschwerden haben, die durch Physiotherapie behandelt werden könnten, ist der erste Schritt ein Besuch bei Ihrem Hausarzt oder einem Facharzt. Dieser Arzt wird Ihre Beschwerden untersuchen und gegebenenfalls weitere diagnostische Maßnahmen einleiten, um die Ursache Ihrer Probleme zu identifizieren. Sollte sich herausstellen, dass Physiotherapie eine geeignete Behandlungsmethode für Ihre Beschwerden ist, wird Ihnen der Arzt ein entsprechendes Rezept ausstellen.
Welcher Arzt kann Physiotherapie verschreiben?
Liegen behandlungsbedürftige Beschwerden vor, können Rezepte für Krankengymnastik, manuelle Therapie, Lymphdrainage oder andere therapeutische Maßnahmen von verschiedenen Ärzten verschrieben werden.
Die folgenden Ärzte können Physiotherapie verschreiben:
- Orthopäden
- Hausärzte/Allgemeinärzte
- Chirurgen
- Hautärzte
- Internisten
- Kieferorthopäden
- Zahnärzte
- Hals-Nasen-Ohren-Ärzte
- Neurologen
Wenn Sie nicht sicher sind, zu welchem Arzt Sie gehen sollen, beraten wir Sie gerne. Wenn Sie bereits ein Rezept beziehungsweise eine Verordnung von Ihrem Arzt erhalten haben, vereinbaren Sie gerne einen Termin mit uns.
Welche Kosten kommen auf mich zu?
Die Kosten für Physiotherapie werden in der Regel von der gesetzlichen oder privaten Krankenkasse übernommen, sofern eine ärztliche Verordnung vorliegt. Dennoch können auf Patienten gewisse Zuzahlungen zukommen.
Zuzahlungen für gesetzlich Versicherte
Erwachsene Personen ab 18 Jahren müssen bei Behandlungsbeginn in der Praxis eine Zuzahlung leisten. Diese setzt sich zusammen aus:
- 10% des jeweiligen Kassensatzes für die Therapie
- 10 Euro Rezeptgebühr pro Verordnung
Falls eine Gebührenbefreiung vorliegt, entfällt diese Zuzahlung. Eine Gebührenbefreiung kann beantragt werden, wenn die Belastungsgrenze der Zuzahlungen im laufenden Kalenderjahr erreicht wurde. Hierzu sollten Sie sich bei Ihrer Krankenkasse informieren.
Private Krankenversicherung
Für privat versicherte Patienten hängen die Kostenübernahme und eventuelle Zuzahlungen von den individuellen Vertragsbedingungen ab. In den meisten Fällen werden die Kosten für Physiotherapie ebenfalls übernommen. Prüfen Sie Ihre Versicherungsbedingungen oder fragen Sie direkt bei Ihrer Versicherung nach, um sicherzugehen.
Selbstzahler
Falls Sie keine ärztliche Verordnung haben oder zusätzliche Behandlungen wünschen, die nicht von der Krankenkasse übernommen werden, können Sie die Kosten für Physiotherapie auch selbst tragen. Die Preise hierfür variieren je nach Art und Dauer der Behandlung. Wir informieren Sie gerne über die genauen Kosten in einem persönlichen Gespräch.
Vom Arzt zur Physiotherapie: Eine Schritt für Schritt Anleitung
Physiotherapie kann bei vielen gesundheitlichen Beschwerden helfen, sei es zur Schmerzlinderung, zur Verbesserung der Beweglichkeit oder zur Unterstützung der Rehabilitation nach einer Verletzung. Doch wie gelangt man eigentlich von der ersten ärztlichen Untersuchung zur tatsächlichen physiotherapeutischen Behandlung? In dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung erklären wir Ihnen den gesamten Prozess – so sind Sie bestens informiert und vorbereitet, um die notwendige physiotherapeutische Unterstützung zu erhalten.
Schritt 1: Arzt konsultieren
Wenn Sie vermuten, dass Sie eine Verletzung oder Erkrankung haben, die physiotherapeutische Maßnahmen erfordert, sollten Sie zunächst Ihren Arzt aufsuchen. Dieser ist in der Lage, Ihre Symptome wie Schmerzen zu bewerten und zu entscheiden, ob eine physiotherapeutische Behandlung notwendig ist. Der Arzt kann Ihnen dann verschiedene Therapieformen wie Massagen, Krankengymnastik, Bewegungstherapie oder manuelle Therapie auf Rezept verordnen.
Schritt 2: Diagnose und Rezept
Der Arzt wird nach einer gründlichen Untersuchung und Diagnose feststellen, ob eine physiotherapeutische Behandlung angebracht ist. Wenn ja, stellt er Ihnen ein Rezept aus, das die Art der erforderlichen Therapie und die Anzahl der Sitzungen spezifiziert. Diese Verordnung ist wertvoll, da Ärzte ein begrenztes Budget für Verordnungen haben und daher gezielt und sinnvoll Therapien verschreiben müssen. Wie Sie ihr Rezept selber richtig lesen können, erfahren Sie hier (Verlinkung “Wie lese ich mein Rezept richtig?”)
Schritt 3: Terminvereinbarung
Mit dem ausgestellten Rezept können Sie nun eine Physiotherapie-Praxis Ihrer Wahl kontaktieren. Vereinbaren Sie einen Termin und stellen Sie sicher, dass die Praxis Erfahrung mit Ihrer spezifischen Diagnose hat und von Ihrer Krankenkasse anerkannt wird. Bringen Sie das Rezept zu Ihrem ersten Termin mit, damit der Physiotherapeut einen passenden Behandlungsplan erstellen kann.
Schritt 4: Behandlung
Die eigentliche Behandlung beginnt mit einer Erstbewertung durch den Physiotherapeuten. Basierend auf dieser Bewertung wird ein individueller Behandlungsplan erstellt, der speziell auf Ihre Bedürfnisse und Ziele zugeschnitten ist. Die Therapie kann verschiedene Techniken und Übungen umfassen, um Ihre Muskelfunktion, Beweglichkeit, Balance und Koordination zu verbessern. Während der gesamten Behandlungsdauer steht der Physiotherapeut in Kontakt mit Ihnen, um den Fortschritt zu überwachen und den Behandlungsplan gegebenenfalls anzupassen.
