Physiotherapie

Krankengymnastik vs. Manuelle Therapie: Was ist eigentlich der Unterschied?

Die Unterscheidung zwischen Manueller Therapie (MT) und Krankengymnastik (KG) ist in der modernen Physiotherapie weniger relevant, wenn es um die tatsächlichen Behandlungsinhalte geht. Der Unterschied besteht hauptsächlich in der ärztlichen Verordnung und der Zusatzqualifikation der Physiotherapeuten. Letztlich geht es nicht um unterschiedliche Techniken, sondern um die speziellen Anforderungen, die an den Therapeuten und die Therapieform gestellt werden. In der Praxis werden die Grenzen zwischen den beiden Bereichen zunehmend verschwommen, und der Fokus sollte vielmehr auf einer individuellen und effektiven Behandlung für den Patienten liegen, unabhängig von der genauen Bezeichnung der Therapie.

Unterschied KGG vs. MT | Via Physio Berlin

1. Inhaltliche Überschneidungen

Die Krankengymnastik erfordert diese Zusatzqualifikation nicht, sodass Physiotherapeuten diese Therapieform in der Regel nach ihrer Grundausbildung durchführen können.

Der entscheidende Unterschied zwischen den beiden Therapieformen liegt in der Ausbildung der Physiotherapeuten. Um Manuelle Therapie durchzuführen, müssen Physiotherapeuten eine spezielle, weiterführende Ausbildung absolvieren, die zusätzlich zur regulären Ausbildung erforderlich ist. Diese Zusatzausbildung umfasst vertiefte Kenntnisse in der Diagnostik und der Anwendung spezifischer Behandlungsmöglichkeiten in der Orthopädie. Diese können aber müssen nicht unbedingt passive Techniken sein.

2. Zusatzausbildung für Physiotherapeuten

Krankengymnastik hingegen ist ein allgemeineren Begriff, der verschiedene Formen der Bewegungstherapie umfasst und in vielen Fällen von Ärzten mit einer breiteren Indikation verschrieben werden kann. Es gibt jedoch keine grundlegenden Unterschiede in den zugrunde liegenden Techniken, die nicht auch in der Manuellen Therapie verwendet werden könnten.

Der Hauptgrund, warum manuelle Therapie und Krankengymnastik als getrennte Therapieformen betrachtet werden, liegt in der Art und Weise, wie sie ärztlich verordnet werden. Manuelle Therapie ist eine spezifische Verordnung, die nur von Ärzten für Patienten ausgestellt werden kann, die eine entsprechende Diagnose haben, etwa bei bestimmten Gelenk- und Wirbelsäulenproblemen. Diese Verordnung ermöglicht es dem Physiotherapeuten, manuelle Techniken anzuwenden, die in der regulären Krankengymnastik nicht vorgesehen sind.

Fazit

In der Praxis gibt es zwischen den beiden Therapieformen viele technische Überschneidungen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Physiotherapeuten in der Krankengymnastik ähnliche Trainingsübungen, passive Techniken oder edukative Inhalte anwenden, die auch in der Manuellen Therapie genutzt werden. Die Unterscheidung zwischen beiden Methoden beruht also nicht auf der Wirksamkeit oder den verwendeten Techniken, sondern vielmehr auf der unterschiedlichen Verordnung und der Qualifikation des Therapeuten.

Der Via Physio Blog

weitere Blog Beiträge