Physiotherapie

Physio Rezept Abkürzungen: Die wichtigsten Kürzel einfach erklärt

Sie haben ein Rezept für Physiotherapie erhalten und verstehen nur Bahnhof? Keine Sorge, damit sind Sie nicht allein! Viele Patienten fühlen sich unsicher, wenn sie die zahlreichen Abkürzungen auf ihrer Verordnung sehen. Doch keine Angst – die Kürzel sind schnell entschlüsselt. In diesem Artikel erklären wir Ihnen verständlich, was die wichtigsten Abkürzungen bedeuten und welche Behandlungen sich dahinter verbergen. So wissen Sie genau, welche Therapie Ihnen verordnet wurde und können gut vorbereitet in Ihre Behandlung starten.

Rezept Abkürzungen erklären | Via Physio Berlin

1. Allgemeine Abkürzungen auf dem Rezept

Auf einem Physiotherapie-Rezept befinden sich verschiedene Kürzel, die wichtige Informationen zur Verordnung und Abrechnung enthalten. Diese Abkürzungen geben an, ob der Patient gesetzlich oder privat versichert ist und unter welchen Bedingungen die Behandlung erfolgt.

  • VO – Verordnung (ärztliche Anweisung für Physiotherapie)
  • GKV – Gesetzliche Krankenversicherung (zeigt, dass das Rezept über die Kasse abgerechnet wird)
  • ICD-10 – Internationale Diagnose-Klassifikation, z.B.
ICD-10 Code Diagnose
M54.5 Chronischer Rückenschmerz
M50.1 Zervikale Bandscheibenprotrusion
M75.1 Rotatorenmanschetten
M47.2 Spondylose der Halswirbelsäule
M62.8 Muskelfverletzungen
M17.0 Gonarthrose, primär
M24.2 Sonstige Gelenkversteifung
M19.9 Arthrose, nicht näher bezeichnet

2. Behandlungsarten in der Physiotherapie

Je nach Diagnose und Beschwerden verordnet der Arzt eine bestimmte physiotherapeutische Behandlung. Diese Kürzel stehen für verschiedene Therapieformen, die zur Verbesserung der Beweglichkeit, zur Schmerzreduktion oder zur Rehabilitation eingesetzt werden.

  • KGKrankengymnastik (gezielte Übungen, allgemeines Training, Education und passive Techniken)
  • KGGKrankengymnastik am Gerät (Training an speziellen Geräten)
  • MTManuelle Therapie (Therapie mit Physiotherapeutinn die eine zusätzliche 2 jährige Ausbildung absolviert haben)
  • MLDManuelle Lymphdrainage (sanfte Technik, Übungen und Edukation zur Entstauung bei Lymphproblemen)
  • CMD – Craniomandibuläre Dysfunktion (Behandlung von Kiefergelenksbeschwerden)
  • FBL – Funktionelle Bewegungslehre (Analyse und Korrektur von Bewegungsmustern)
  • BOB – Bobath-Therapie (spezielle Therapieform für neurologische Patienten)
  • Vojta – Vojta-Therapie (Reflextherapie bei Bewegungsstörungen)

3. Ergänzende Therapieformen

Zusätzlich zu den Hauptbehandlungen können ergänzende Maßnahmen verordnet werden, um die Therapie bestmöglich zu unterstützen.

  • Fango/WT – Fangopackung/Wärmetherapie (zur Muskelentspannung)
  • KMT – Klassische Massagetherapie (therapeutische Massage gegen Verspannungen)
  • Elektro – Elektrotherapie (Stromanwendung zur Schmerzlinderung und Muskelaktivierung)
  • US – Ultraschalltherapie (Schallwellen zur Förderung der Heilung)
  • Kryo – Kältetherapie (zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung)
  • TENS – Transkutane elektrische Nervenstimulation (Schmerztherapie durch Stromimpusle)
  • MTT – Medizinische Trainingstherapie (gezieltes Muskelaufbautraining)

4. Spezielle Verordnungen und Abrechnung

In bestimmten Fällen gibt es besondere Verordnungen oder Abrechnungsmodelle, z. B. bei Arbeitsunfällen oder Hausbesuchen. Diese Abkürzungen helfen dabei, die Abrechnung korrekt durchzuführen.

  • ZN – Zentrale neurologische Behandlung (z. B. bei Schlaganfall oder Parkinson)
  • BG – Berufsgenossenschaft (Unfallverordnung nach Arbeitsunfall)
  • D1 – D1-Verordnung (Kombination aus verschiedenen Therapieformen)
  • HB – Hausbesuch (wenn der Patient nicht in die Praxis kommen kann)
  • HMR – Heilmittelrichtlinie (gesetzliche Vorgaben zur Physiotherapieverordnung)
  • PN – Primärtherapie nach §125 SGB V (individuelle Heilmittelbehandlung ohne spezifische Diagnose)
  • AB – Arbeitsunfähigkeit bedingte Behandlung (bei längerer AU medizinisch indiziert)

5. Weitere wichtige Kürzel

Neben den spezifischen Therapie- und Abrechnungsformen gibt es weitere Kürzel, die in der Physiotherapie von Bedeutung sind. Sie betreffen vor allem neurologische Behandlungen oder spezielle Rehabilitationsmaßnahmen.

  • ZNS – Behandlung des zentralen Nervensystems (z. B. nach Bobath oder PNF)
  • PNF – Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation (Behandlung zur Verbesserung von Bewegungsmustern)
  • EAP – Erweiterte ambulante Physiotherapie (intensives Reha-Programm nach Verletzungen oder OPs)
  • Z – Zuschlag (z. B. für Hausbesuche oder aufwendigere Behandlungen)

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